
Coming soon.
Ein Projekt von text&töne e.V.
Für den „Krimiförster“ Christian Oehlschläger ist der Wald die ideale Bühne für literarische Verbrechen. Acht Kriminalromane und fünf Kurzgeschichtenbände hat der studierte Forstingenieur und passionierte Globetrotter bisher veröffentlicht; 2024 kam noch eine True-Crime-Geschichte über einen Mord in Hannover dazu. Im Gespräch verrät er unter anderem, warum seine Protagonisten manchmal Tiere sind und was seine Liebe zum Wald, das Jagen und das Reisen mit dem Schreiben gemeinsam haben.
Auf der Suche nach dem inneren Ton bewegt sich die Lyrikerin und Sprachwissenschaftlerin Eva Taylor in zwei Welten – und in zwei Sprachen: Das Schreiben auf Deutsch und auf Italienisch begreift sie als Dialog zwischen Menschen und Texten. Für die Untiefen der Mehrsprachigkeit fand sie eine funkelnde Metapher: die „Mundhygiene“/“L’igiene della bocca“. Ein Gespräch über die Muttersprache als Erinnerungswelt, die Liebe der Italiener zur Lyrik, weibliche Schatten im Werk Franz Kafkas und einiges mehr.
In Lesung und Gespräch sinniert Autor und SpokenWord-Künstler Henrik Szántó über die Poesie der Lautmalerei, die Vorteile der Vielsprachigkeit und Erinnerungsarbeit als persönliche Motivation für das Schreiben. Zur Sprache kommen auch die gefährlich verschobenen Grenzen des Sagbaren, die scharfe Melancholie der österreichischen Literatur und Fallhöhen beim Bachmannpreis. Außerdem empfiehlt der Autor SpokenWord-Formate als Einstiegsdroge für junge LiteratInnen.
2024 hat Thea Mengeler mit ihrem zweiten Roman „Nach den Fähren“ Furore gemacht. Er wurde hoch gelobt und mit Preisen bedacht. Die Autorin spricht über Segen und Fluch euphorischer Kritiken, über Frustrationstoleranz und das Abenteuer, die eigene Stimme zu finden. Außerdem liest sie einige Kapitel aus dem Roman, berichtet von dessen Entstehung und erzählt vom Schreibprozess als Suchbewegung und Möglichkeitsraum, in dem man sich selbst herausfordern kann.
Grenzenlos phantasievoll und kreativ: Derek Meister arbeitet als Drehbuchautor für das Fernsehen und schreibt Kriminalromane für Jugendliche und Erwachsene. Im Gespräch erzählt er von seinem Weg von Super8 zu Sat1, vom Haareraufen beim kollektiven Drehbuch- und Selbsterkundung beim einsamen Romanschreiben, von Serientätern und globalisierten Geisterphänomenen und davon, was das späte Mittelalter und unsere heutige Zeit gemeinsam haben. Außerdem liest er seine Short Story „Erster Schnee“ aus dem Jahr 1991.
Clara Cosima Wolff ist Lyrikerin, Psychologin und Literaturwissenschaftlerin. Sie promoviert zu Barrierefreiheit und Zugänglichkeit literarischer Texte an der Schnittstelle zwischen Hirnforschung und Lyrik. Ein Gespräch über KI-generierte Käferlisten, lyrische Kreuzworträtsel, überraschende und langweilige ChatBots, den kreativen Ort zwischen Chaos und Regelhaftigkeit und die Lust am experimentellen Umgang mit Sprache – mit der Absicht, sich als Schreibende immer wieder selbst herauszufordern und zu verunsichern.
Autor und Herausgeber Marco Sagurna ist ein Netzwerker aus Leidenschaft. Im Gespräch erzählt er von der glücklichen Verbindung zwischen Bildender Kunst und Literatur in Gedichten „ÜberKunst“, von den Früchten seiner Herausgebertätigkeit osteuropäischer Lyrik, von der ostpreußischen Migrationsgeschichte seiner Familie und seinem Einsatz für die deutsch-polnische Verständigung. Aber auch davon, wie es ist, noch spät eine Schwester zu bekommen – und wie aus dieser ‚unerhörten Begebenheit‘ Literatur wird.
2023 erschien Katharina Peters Roman „Erzählung vom Schweigen“ im Verlag Matthes & Seitz – eine Auseinandersetzung mit der Generation der 68er und ihren Eltern und Kindern. Wir sprechen über die Abgründigkeit des Theaters und Ruhe als Voraussetzung des Prosaschreibens; über Verschwörungserzählungen damals und heute und die Modernität von Leibniz, über beglückendes Wühlen in alten Akten und das Lachen als Vehikel der Kommunikation. Und darüber, dass das lustvolle Überschreiben des Schweigens durch ein Buch lebensverändernd sein kann.
Geschichten erzählen – das ist die große Leidenschaft des Autors und Journalisten Bert Strebe. In seinen Reportagen, Gedichten und fotografischen Porträts geht es ihm stets um das Herstellen von Beziehungen. Wir sprechen über die Unplanbarkeit lyrischer Inspiration, über Erkenntnisse bei Landspaziergängen mit Hund, über ins Tier ausgelagerte Seelen, die ungebrochene Strahlkraft der Märchen und darüber, dass mit zunehmendem Alter das Leben wichtiger wird als der Tod.