Anregender Austausch im Vorfrühling: Mit der Autorin Selene Mariani („Ellis“, Wallstein 2022) spreche ich über das Trotzdem der Literatur, die Rettung durch Instagram und Blogs in Corona-Zeiten, über die Mühen der Verlagsfindung und den irritierenden Moment der Veröffentlichung, über Identität und Verwurzelung und die Erotik der Freundschaft, über den Traum von der jüngsten Autorin der Welt und eine motivierende Deutschlehrerin. Und darüber, dass das Schreiben der beste Weg ist, um im Augenblick anzukommen.
Kategorie: Allgemein
Folge #11: Adam Jaromir Opyrchal
Was ist literarische Resilienz? Der Autor und Verleger Adam Jaromir Opyrchal arbeitet an einem Buch über den japanischen Künstler Hokusai und interessiert sich dabei besonders für den schöpferischen Schaffensprozess. Woraus speist sich unsere kreative Energie? Der Autor spricht über die Faszination der japanischen Kultur, über Durchhaltevermögen beim Schreiben, künstlerisches Wachstum im Alter sowie über Erfolg und Scheitern seines Kleinverlags. Und über das linke Auge des Daruma.
Folge #10: Hannelies Taschau
Besuch bei Hannelies Taschau in Hameln. In der Stadtbücherei an der Weser erzählt die Lyrikerin und Prosaautorin vom frühen Wörtersammeln, von ihrer Liebe zum Unscheinbaren und von der Lyrik als ordnendem Faktor in ihrem Leben. Auch ihre entspannte Haltung zum Feminismus und zu den 68ern kommt zur Sprache – ebenso wie ihre Flucht aus der Vereinnahmung durch den Ruhm. Ihr Motto bis heute: „Man muss aufhören sich essen zu lassen, wenn man am besten schmeckt“ (Nietzsche).
Folge #9: Georg Oswald Cott
Mit Blick auf die riesigen Rhododendronbüsche in seinem Dichtergarten gibt der 90jährige Georg Oswald Cott Auskunft über Stationen seines langen Lebens und Schreibens. Er erzählt vom kleinen Grenzverkehr an der deutsch-deutschen Grenze, von deutsch-polnischer und deutsch-russischer Verständigung, von folgenreichen Funden in Antiquariaten und von Gedichten, die ein Lächeln kosten. Und darüber, wie seine Lyrik im Gehen auf dem hauseigenen Poetenweg entsteht. – Anmerkung auf Wunsch des Autors: Georg Oswald Cotts belarussische Übersetzerin ist Jelena Semjonowa.
Folge #8: Caroline Hartge
Eine Begegnung mit der Lyrikerin und Übersetzerin Caroline Hartge im frühsommerlichen Hinüberschen Garten in Marienwerder – Vogelgezwitscher, summender Westschnellweg. Wir reden über die Erotik englischer und anderer Gärten, über die Möglichkeit der Existenz multidimensionaler Welten hinter der sichtbaren und die Gewissheit eines poetischen Kontinuums, dem sich eine Dichterin anvertrauen kann. Und danken den Beatles und den Frauen der Beat Generation für verlässliche Inspiration.
Folge #7: Stefan Heuer
Mit Stefan Heuer im Sprengel Museum: Der Autor und Collagen-Künstler liebt es, Dinge mit Geschichte zu einer neuen Geschichte zu verbinden – in Wort und Bild. Ein Gespräch über kobaltblaue Wurzelkanäle, das richtige Verhältnis von Input und Output, die weltweit vernetzte Collagen-Community und ihr Vorbild Kurt Schwitters, die glückliche Unberechenbarkeit künstlerischer Zusammenarbeit und die Tatsache, dass Romanschreiben Arbeit ist. Und darüber, dass als Meister deutscher Liedtexte nur einer in Frage kommt.
Folge #6: Christiane Freudenstein
Frühsommerlicher Spaziergang in der lieblichen Hügellandschaft bei Göttingen. Blick auf die Gleichen, Ruf des Kuckucks, Windrauschen. Die Germanistin und Publizistin Christiane Freudenstein berichtet über die mannigfachen Herausforderungen lexikalischer Mammutprojekte, Geselligkeit und Vergnügen beim Networking, Dream-Teams in der literarischen Öffentlichkeit und das unverschämte Glück, mit der Literatur ein Hobby zum Beruf zu haben.
Folge #5: Nicola Bongard
Ruhetag im Café vor dem Göttinger Kult-Kino Lumière: Mit der Theatermacherin und Autorin Nicola Bongard sinniere ich über theatrale Mikroabenteuer im eigenen Stadtteil, „Ferien im Kopf“, poetische Aufgaben, die per Post kommen, den lustvollen Abschied von der Logik, beglückenden Dilettantismus, linke und rechte Hände beim Schreiben, Vor- und Nachteile von Einzelgängertum und Arbeiten im Kollektiv sowie über Forschung über den 5. Geschmack. Ach ja: Und über Corona als Glücksfall!
Folge #4: Luise Rist
Auf der Hinterbühne im Werkraum des Göttinger Boat People Projekts. Die Autorin, Dramaturgin und Regisseurin Luise Rist spricht über ihre engagierte künstlerische Arbeit mit Geflüchteten, ihre Freundschaft mit Roma-Familien, über Diversität auf dem Theater und subtilen Rassismus in der Sprache sowie über weibliche schwarze Gottheiten und visionäre Zellen, die durch internationale Zusammenarbeit entstehen. Und über einen ganz besonderen Stadtteil. Der Göttinger Westen leuchtet!
Folge #3: Lara Rüter
Mit Lara Rüter auf der Aussichtsplattform über der Mergelgrube in Misburg. Von Windböen aufgemischte luftige Gespräche über eine frühe Initiation in Natur und Kultur, die Leidenschaft für die Vergangenheit im allgemeinen und die Paläontologie im besonderen, über Textmuster auf Schädeln, poetische Sedimente und die kambrische Explosion in der zeitgenössischen Lyrik. Und über die Frage, ob man das Dichten lernen kann.